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Mietpreissteigerungen in Deutschlands Metropolen sind nicht aufzuhalten

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Einzige Ausnahmen sind Frankfurt und Stuttgart. Der Gesamtindex bildet die Entwicklung bei Einfamilienhäusern, Eigentumswohnungen und Neuvertragsmieten ab. Das besondere an der Auswertung des Analysehauses der Pfandbriefbanken: Sie beruht aus tatsächlichen Abschlüssen von Kauf- und Mietverträgen. vdp Research erhält die Daten anonymisiert durch die Mitgliedsinstitute des Verbandes. Die Analysen der meisten anderen Institute beruhen auf Angebotspreisen und -mieten.

In Deutschlands sieben größten Städten leben mehr als zehn Millionen Menschen, also gut ein Achtel der deutschen Bevölkerung – Tendenz: steigend! Und würde vdp Research eine vergleichbare Auswertung für Städte in der zweiten Reihe durchführen, würde das Ergebnis in vielen Ballungsgebieten und Regionalzentren mit Universität nicht anders aussehen. Das zeigen Statistiken von F+B, dem Analysehaus, welches viele Mietspiegel in Deutschland erstellt.
Dieses Bevölkerungswachstum verursacht immer größere Engpässe auf den Wohnungsmärkten. Deshalb gehen seit 2010 höchstens einmal die Steigerungsraten zurück, aber nicht die Mieten und Preise. Besonders rasant ist die Entwicklung im auf die vier Millionen Einwohner zusteuernden Berlin: Eigentumswohnungen waren 2017 doppelt so teuer wie 2010.

Die jährlichen Preissteigerungsraten nahmen kontinuierlich zu. Was 2010 mit vergleichsweise harmlosen 3,7 Prozent Preisplus begann, explodierte im vergangenen Jahr auf 15,5 Prozent. Für Einfamilienhäuser gilt das gleiche – permanent höhere Steigerungsraten.

Berlin ist eine Mieterstadt, hat also eine sehr geringe Eigentumsquote. Umso bedeutsamer ist die Mietentwicklung. Die Neuvertragsmieten gingen 2017 nur um 7,7 Prozent nach oben. „Nur“, weil 2016 rund neun Prozent höhere Mieten abgeschlossen wurden als im Jahr zuvor. Diese immer noch hohen Mietsteigerungsraten sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass in der Hauptstadt mehrere landeseigene Wohnungsgesellschaften mit ihrer Mietpolitik versuchen, die Belastung der Mieter im Zaum zu halten.

Nun liegt die Vermutung nahe, dass die Preissteigerungsraten dort besonders gering sind, wo die Preise ohnehin schon am höchsten sind. Von wegen. Die Münchener zahlten 2017 gut 80 Prozent mehr für ihre Wohnung als 2010. Sie lebten auch 2010 schon in der Stadt mit dem mit Abstand teuersten Wohnraum in Deutschland.

Auch in der bayerischen Hauptstadt wurden die Steigerungsraten für Eigenheime seit 2010 Jahr um Jahr höher, für Eigentumswohnungen stand in den vergangenen beiden Jahren eine neun vor dem Komma, nach dem Spitzenjahr 2015 mit 12,5 Prozent Plus. Die Mieter erlebten 2017 ein wenig Entspannung.

Franz Eilers, der das Team von vdp Research leitet, bezweifelt, dass es auf dem Miet- und Eigentumsmarkt so weiter geht. „Die Menschen können das bei der Einkommensentwicklung nicht mehr leisten.“ Er rechnet vor, dass selbst nach Tarifabschlüssen mit drei Prozent Lohnsteigerungen Mieten und Priese in den Metropolen fünf bis zehn Mal so schnell steigen würden wie die Reallöhne, wenn die Preisspirale sich unvermindert dreht. Das liegt daran, dass die Inflation von inzwischen 1,8 Prozent einen beträchtlichen Teil der Tariflohnerhöhung wegfrisst.

Ganz abgesehen davon, dass die Baugeldzinsen steigen, sodass die Einkommensbelastung durch Kredite zunehmen wird. Ohnehin zeigen weitere Zahlen von vdp Research, dass immer mehr Haushalte sich bei der Einkommensbelastung der Schmerzgrenze nähern.

Quelle: Handelsblatt

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von factum
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